Leadership in Zeiten der Krise

Was ich benötige, um den schnellen Kurswechsel zu bewältigen und erfolgreich zu gestalten:

Krisen sind Prüfungen. Aber sie sind auch große Lernmöglichkeiten für den Moment und die Zukunft. Denken wir daran, was wir über das Thema Change gelesen und gehört haben und was davon wir erst jetzt in Tiefe verstehen oder fühlen können. Und wir merken: In der Krise kann das „Wesen“ des Unternehmers in Reinform an die Oberfläche kommen.

Bei Einbruch einer Krise kommt es auf drei Dinge an: In welchem Tempo wir darauf reagieren, in welcher Präsenz und damit in welcher Qualität.

Ein innerer Fahrplan, um Schnelligkeit und Qualität zu ermöglichen, ist hier skizziert:

1. Akzeptanz-Moment:

Im ersten Schritt brauchen wir den Mut zu einer inneren Erkenntnis (bei allem Schrecken, den sie beinhaltet): Diese kann lauten: „Ab sofort ist alles anders und neu“ oder „Dieses Quartal/Geschäftsjahr ist keines, um Geld zu verdienen“. Wir benötigen Flexibilität und die mentale Kraft, alles auf den Prüfstand zu stellen und ALLES denken zu dürfen. Dieser Stepp ist der Schwerste: Es ist, als ob wir mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn fahren und abrupt abbremsen müssen.

2. Persönlichen Ressourcen sammeln:

Im zweiten Schritt geht es darum, sich all der Faktoren bewusst zu sein, die uns in diesem Moment Kraft/Sicherheit und innere Ruhe geben:
In meiner Position und Rolle bin ich für meine Führungskräfte und Mitarbeiter der Steuermann in stürmischer See, aber meine Ressourcen stehen an meiner Seite und unterstützen auch mich.
Das können ein früherer Mentor, mein Ansprechpartner bei der Hausbank oder mein Steuerberater sein. Das sind DIE Führungskräfte, die in der Krise Präsenz und Ruhe ausstrahlen. Das können meine Familie, meine Kinder, mein Hund oder der Kontakt zur Natur sein.

3. Der neue Plan:

Sie kennen das und Sie wissen, wie es geht: Zeitschienen im Sinne des jetzt, mittelfristig und danach neu denken, Planung neu entwickeln, Arbeitsorganisation und -weise verändern und sich technisch aufrüsten. Das Wichtigste: Für Ihren Führungskreis und Ihre Mitarbeiter als Garant für Stabilität erreichbar und sichtbar sein. Auch im Zeichen der Social Distance ist es möglich, im Unternehmen jeden Tag einen Rundgang zu machen, den Mitarbeitern für ihren Einsatz zu danken, Fragen zu beantworten und für sich zu erkennen, wer ist am Limit und braucht Unterstützung. Ob körperlich-real oder virtuell hängt von den Rahmenbedingungen ab.

4. Ankommen in der neuen Realität:

Diese neue Realität fühlt sich wahrscheinlich noch ungewohnt an. Sie besteht aus zwei Komponenten, die Sie aus dem Change Management kennen und die jetzt wahr geworden sind: Change ist die neue Konstante in dieser Arbeits- und Lebenswirklichkeit und – ganz pragmatisch -: Wo ich mich bis dato zweimal am Tag innerlich neu justiert habe, muss ich das in der Krise mehrfach am Tag tun.
Unterstützen tun Sie sich dabei, indem Sie z.B. die Frequenz Ihrer Sporteinheiten oder Spaziergänge auf täglich erhöhen.